Bericht und Fotos Dümmer

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Markus Maisenbacher (GER-2438), www.foto-grothues.de
  (06.05.2013) Ein Regattawochenende wie gemalt erlebten 35 Contender-Starter am Dümmer beim Einhandwochenende.

Die Wettfahrtserie mit fünf Rennen (samstags drei Läufe bei 3, in Böen bis 5 Bft., sonntags zwei Läufe bei 2-3, in Böen bis 4 Bft.) gewann souverän mit drei zweiten und zwei ersten Plätzen "Maisi" Markus Maisenbacher (GER-2438) aus Verden. Zweiter wurde der Deutsche Meister Christoph Engel (GER-2417) vom Kieler Yacht-Club.
 
Die Fotos zum Event stehen unter diesem Link online, Login "besucher", Passwort "passwort", die Bilder dürfen unter Angabe der URL www.foto-grothues.de verwendet werden.

Superschnell war Christiane Giefers (GER-388), die im Endergebnis auf dem Mittelplatz 18 (von 35) landete und deshalb den Bericht schreiben musste.

Hier ist er (darunter die Ergebnisliste):

Am Donnerstagmorgen um halb 8 ging es los. Ab auf die Autobahn und das Boot bei meiner Mutter aus dem Winterlager geholt. Dank des langen Winters und Schneefällen bis Ende April war die Lust am Segeln noch gar nicht so richtig wach geworden und ich freute mich nur so mäßig auf das Wochenende am Dümmer. Letztes Jahr war es dort so kalt und windig, dass die Überlegung, doch zuhause zu bleiben und mit dem Fahrrad den Taunus zu rocken, sehr in den Vordergrund trat.

Aber nein! Donnerstag und Freitag zum Trainieren nutzen und dann endlich mal wieder gemütlich am Draht hängen! Ja, die Idee gefiel auch!

Mini-Trainingslager

Nach leckerem Apfelpfannkuchen und Juckelei durch das Wiehengebirge kam ich dann am Dümmer bei grauem, aber relativ warmem Wetter und mäßigem Wind an. Schnell das frisch lackierte Schwert eingebaut und den Mast gestellt, dem Platzwart fürs Aufschließen des Clubgeländes und der Nassräume gedankt und ab aufs Wasser. Super! Zwei bis drei Bft. ließen einen tollen Saisonstart zu. Ein paar Gleitschläge und einige Wenden üben und dabei einfach mal das Hobby genießen. Thomas war auch bereits angereist und freundete sein Boot mit dem neuen Kohlemast an. Bevor es kalt wurde, schnell heiß duschen und dann mit einem Gläschen Wein und einem guten Buch den schönsten Platz auf dem Parkplatz belegen. Außer drei netten Finn-Seglern und ihren Damen war ich allein und habe den Abend genossen.

Am Freitagmorgen schien dann sogar ein wenig die Sonne. Allerdings hatte der Wind stark abgenommen. Also nur ein wenig dümpeln gehen und das Popometer aufs Segeln einstellen. Wieder an Land, trudelten die ersten Contenderisti ein und es wurde erzählt, gefachsimpelt, gebastelt und Bier getrunken. Ein Abend, wie ich ihn seit letztem Herbst vermisst habe! Die Stimmung für den nächsten Tag war geteilt. Einerseits sagten die modernen Telefone wenig Wind voraus, andererseits hatten einige von viel Wind gehört. Mal sehen, was kommt, erst mal gut schlafen!

Am nächsten Morgen sah der See dann wirklich einladend aus: Sehr vereinzelt weiße Köpfe und Sonne! Christoph irrte umher und lieh sich sein Boot zusammen. Unterwanten und Motivation lagen leider noch in Hamburg. Beides konnte er aber ergattern und Christoph konnte mit allen anderen um 13 Uhr starten. Tom und Jörg machten bereits ab 11 Uhr die Kollegen nervös und gingen üben. Ab 12 Uhr war dann kein Contender mehr zu halten und alle Boote trugen ihre Besitzer und Besitzerinnen Richtung Start. So hochmotiviert wurde dann auch erst einmal fehlgestartet. Also noch mal das Ganze!

Wenden verhauen und raumschots glitschen

Das erste Rennen war durchaus tricky, relativ gut ging es über rechts und dann mit ein wenig Überhöhe im Windstrich auf die Tonne zu. Den besten Riecher hatte der frisch motivierte Christoph und führte das Feld sehr souverän an. Dank neuem Segel und zwei Tagen Üben konnte ich als 13. die Linie überfahren. Super! Johanna riss sich leider ihr Trapez ab, so war der direkte Vergleich im ersten Rennen nicht repräsentabel. Schöne drei Windstärken machten Lust auf mehr! Im zweiten Rennen war wieder eine hoch- (über-) motivierte Contender-Bande zu sehen, der erneute Frühstart war nur zum Üben gedacht. Der Wind hatte ein wenig zugelegt, die Schaumköpfe wurden mehr. Macht nix! Auf dem ersten Kreuzschlag kam dann plötzlich ein komisches Gefühl auf, der erste Gedanke war: Mist, ich hab Johanna nachgeeifert und das Trapez abgerissen. Aber zum Glück hatte sich nur ein Gurt an der Trapezhose gelöst, das Ganze konnte ich bei fliegendem Segel beheben. Leider war die Meute danach weg. Aber Aufholen ist auch eine schöne Sache: Also Schot dicht, tief gehängt und ab dafür! Bis zur nächsten Wende. Im-Wind-stehen-bleiben ist nicht schnell! Auch die-Schot-um-den-Turm-wickeln nicht! Leider habe ich im zweiten Rennen beide Variationen des Wenden-Verhauens abwechselnd zelebriert und damit nicht wirklich aufgeholt.

Der Wind wurde in der Zwischenzeit immer drehiger und böiger. Eine starke Böe zum falschen Augenblick und ich durfte zum Masttopp gehen, es aus dem Sand ziehen und das Boot wieder aufstellen. Jetzt nur noch ankommen! Immerhin konnte ich noch ein paar Boote einholen; aber Johanna hab ich vorne nicht mehr gesehen, die dieses Mal den 13. Platz einfuhr. Wieder hatte Christoph die Nase vorn. Der Wind legte immer mal wieder zu und nahm dann wieder ein wenig ab, drehte und bereitete allen viel Spaß auf Raumwindglitschen. Nach gefühlten Stunden des Wartens und Startverschiebungen konnten wir dann gegen 17 Uhr das dritte Rennen starten. Die Schaumköpfe hatten sich nun auf dem ganzen See breitgemacht. Die Unterwanten lose gemacht und die bordinterne Devise „Durchhalten und Ankommen“ ausgegeben, ging es wieder auf den Kurs.

Mücken gegen den ersten Hunger

Nachdem die ersten beiden Rennen mit Dreieck, Schenkel, Dreieck als lange Bahn gesegelt wurden, stand nun ein „B“ am Startschiff und wir konnten nach Dreieck und Schenkel bereits heimfahren. Anscheinend passte meine Höhe am Wind nun noch weniger als im Rennen davor und ich ließ nur einige hinter mir. Aber immerhin angekommen ohne zu baden! Johanna wurde 23., irgendwie müssen wir zwei das bei (viel) Wind noch ein wenig üben. Dieses Mal hatte Maisi die Nase vorn vor Jörg Dannemann, der am Start nicht losfuhr, sondern losflog. Wie so was geht, lernen wir dann im nächsten Seglerleben?

Endlich zurück an Land sahen alle ziemlich müde aus. Zum Glück schien immer noch die Sonne und die Milliarden an Mücken stillten beim Einatmen den ersten Hunger. Nach dem Essen hab ich noch schnell den Mast gerader gestellt (dann klappt es vielleicht auch mit der Höhe) und bin nach einem geselligen Carcasonne-Team-Wettbewerb in den Schlafsack geplumpst und hab die Augen für den nächsten Tag gepflegt.

Wider allen Erwartungen war auch am Sonntag Wind und wir legten pünktlich ab. Der Wind hatte an Stärke ein wenig abgenommen und drehte nicht mehr so stark. Strahlender Sonnenschein und somit perfekte Bedingungen für einen super Segeltag! Dieses Mal gab es keinen Frühstart. Nach einer langen Runde hatte der ehemalige Vorschoter von Maisi, Lars, die Nase vorn, gefolgt von Maisi und Max. Der bisher führende Christoph sah sich auf dem 7. Platz. An Bord meines Bootes wurde die Stimmung wieder besser, dank des geraderen Mastes war die Höhe etwas besser und ich kam als 16. ins Ziel. Johanna holte zwar auf der Zielkreuz stark auf, zum Glück kam das Ziel aber, bevor sie mich überholen konnte! Das fünfte Rennen fand dann ohne die Europes statt, die nur vier Mal segeln durften. Mit dem Sieg im letzten Rennen sicherte Maisi sich die Gesamtführung vor Christoph. Ich handelte mir mit dem 12. Platz im Lauf den Schreiberplatz der Gesamtewrtung ein und den „Sieg“ der Damenwertung.

Lust auf Bella Italia

Nach dem Zieldurchgang lockte noch ein wunderbarer Raumkurs, den ich laut jubelnd in Angriff nahm. In aller Ruhe dann das Boot wieder eingepackt, die Sieger beklatscht und hinter Johannes her auf den Heimweg gemacht. Die Winterlethargie ist mit diesem wundervollen Wochenende weggeblasen und ich freue mich auf die WM in Bella Italia!

Christiane (GER-388)

 

5 Läufe, 1 Streicher

 

1 GER-2438 Markus Maisenbacher WVH 2 2 1 2 1 6.0
2 GER-2417 Christoph Engel KYC 1 1 3 7 13 12.0
3 GER-2450 Jörg Dannemann HSC 6 4 2 11 4 16.0
4 GER-488 Max Billerbeck WSVK 3 9 12 3 2 17.0
5 DEN-2352 Jesper Nielsen ASC 5 3 9 4 5 17.0
6 GER-503 Klaus Jünemann SVID 9 5 4 10 3 21.0
7 GER-529 Tobias Hanke SVP 4 11 10 9 6 29.0
8 GER-900 Utz Müller SSCK 11 7 13 5 8 31.0
9 GER-2366 Lars Kruse WVH 18 DNS 5 1 10 34.0
10 GER-2392 Andreas Wieting WVH 12 8 7 8 15 35.0
11 GER-2400 Thomas Wieting WVH 7 14 16 6 11 38.0
12 GER-2510 Jörg Schlienkamp SCW 10 6 8 15 14 38.0
13 GER-2527 Dirk Müller SKWB 14 12 11 12 9 44.0
14 GER-322 Jens Krees SKBUe 16 10 6 17 19 49.0
15 SUI-65 Johannes Hillemeyer SVPB 22 15 20 14 7 56.0
16 GER-2460 Simon Marburger FYC 8 19 15 21 16 58.0
17 GER-1421 Andreas Lutz Körnig SVK 19 20 14 13 20 66.0
18 GER-388 Christiane Giefers SVPB 13 28 29 16 12 69.0
19 NED-2287 Gert van der Mast WVC 21 17 17 18 17 69.0
20 GER-2533 Johanna Grandt HSC DNF 13 23 19 18 73.0
21 GER-448 Thomas Wasilewski HUBC 15 18 22 26 23 78.0
22 GER-504 Walter Baudisch YCBL 23 16 18 22 26 79.0
23 GER-2393 Thomas Bendel EWSC 26 21 21 23 22 87.0
24 GER-2476 Stefan Heising BSV 32 DNS 19 24 21 96.0
25 GER-483 Martin Kaufhold ETUF 17 25 31 28 27 97.0
26 GER-365 Andreas Schlieker   24 24 DNS 25 25 98.0
27 GER-317 Manfred Gronemeier DYCH 27 22 25 27 30 101.0
28 GER-433 Uwe Stöckel SCD 20 26 27 DNF 29 102.0
29 GER-1721 Matthias Körnig SVK 31 27 30 20 28 105.0
30 GER-493 Michael Vanheiden  SLSV 29 23 24 31 DNF 107.0
31 GER-470 Jan Schäfer  FYC 25 DNS 26 32 24 107.0
32 GER-467 Niklas Häwäcker SCU 28 29 28 30 33 115.0
33 GER-245  Alena Wilkens HSC 30 DNF DNS 29 31 126.0
34 GER-1678 Maximilian Jacob SCU 33 30 32 33 32 127.0
35 GER-2346 Jens Ulrich Stahr KCF 34 31 DNS 34 34 133.0