Kalter Schlag Bremen

Dritter Advent, leichter Schneegriesel, Eis auf den Gräben und kleinen Teichen – unverkennbar, es ist Winter! Aber ein paar Spacken haben nichts Besseres zu tun, als an diesem Tag segeln zu gehen. Wie blöd kann man denn eigentlich sein? Offensichtlich ZIEMLICH BLÖDE! Die Großschot zu einem Klumpen gefroren, der Niederholer fest, keine einzige Klemme funktioniert, überall nur Eis im Schiff. Sogar das Ruderblatt lässt sich nur mit einem kräftigen Ruck vom Cockpitboden lösen. Mein Gott, wie kann man so sein? Ich kann mir das nicht erklären – muss ich aber auch nicht. Denn ich bin selbst einer dieser Blödmänner und schlüpfe bei bei -2°C in meinen Neoprenanzug.

 

Immerhin 43 Boote sind dieses Jahr beim kalten Schlag (der letzten Regatta des Jahres) in Bremen dabei. Pünktlich um 11:00 Uhr erfolgt der erste Start. Die Linie beginnt quasi direkt neben der Sliprampe und reicht einmal quer über den See (der an dieser Stelle keine 200m breit ist). Die Wettfahrtleitung agiert von Land aus, das macht hier alles einfacher. Mit achterlichem Wind geht es über die Linie, es folgen zwei kleine Dreiecke und dann geht es zurück zu Start & Ziel.
Nach einer guten halben Stunde ist der erste Lauf im Sack. Kurz an Land, aufwärmen am Lagerfeuer. Dazu werden heiße Getränke jedweder Couleurs, Kuchen und Bratwurst offeriert. Im Stundentakt folgen Start 2 und 3. Die Siegerehrung findet pünktich um 15 Uhr statt. So einfach kann Segeln sein! Kurz & knackig / nordisch freundlich!

Im zweiten Rennen ist sogar die Großschot aufgetaut und die Klemmen klemmen wieder. Jetzt ist das hier richtiges Segeln! Und wenn man es genau betrachtet – eigentlich ist man ziemlich blöde, wenn man hier nicht segelt!

Andreas
GER-11

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