Bericht Dümmer

Einhandwochenende oder „Die Freude an der Unterwasser-Botanik“

Von Jürgen von Kampen (GER-499). 

Wie schon von Jens auf der Homepage freundlicherweise schon angekündigt: Als „Held vom Mittelfeld“ (frei nach Frank Schönfeldt*) habe ich zwar nicht die Regatta, aber immerhin das Berichtschreiben gewonnen – klasse!

 

In diesem Jahr erreichten wir am Dümmer zwar nicht die Toppmarke von 2017 (52 Boote), konnten aber mit 41 Booten die Teilnehmerzahl vom letzten Jahr und damit das Interesse an der Veranstaltung bestätigen.

Eingeleitet vom durch Dirk initiierten und beinahe schon traditionellen „Angrillen“ am Freitagabend lautete das Motto der Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder „Spaß mit Gras“ (beim Segeln, nicht bei der Abendgestaltung wohlgemerkt!) und wäre bestimmt auch ein nettes Event für Freunde der Unterwasser-Botanik geworden. Auch wenn es in den Segelanweisungen nicht explizit angegeben wurde – diese Regatta wurde um eine weitere Disziplin ergänzt: „zum Ruder hüpfen“. Regelmäßig konnte man auf den Raumgängen eine Art „Pitstop“ beobachten, die dazu dienten, das lästige und vor allem bremsende Seegras vom Ruderblatt zu entfernen.

Nun weiß ich nicht, ob Sophia ins Seegras beißen wollte oder ihren Großbaum unfreiwillig „geküsst“ hat. Auf jeden Fall führte ihre Aktion dazu, dass sich mit Sicherheit in der Folgewoche ein Berufsgenosse von Kruppi an einem Auftrag für eine kleine Zahnkorrektur erfreuen durfte. So viel Körpereinsatz und Biss beim Wettstreit veranlasste die Wettfahrtleitung, nicht nur Preise für die Erstplatzierten zu überreichen, sondern auch Tapferkeitsmedaillen in Form von einem Handtuch zu verteilen. Den zweiten Preis in der Disziplin „Tapferkeit“ erhielt unser Newcomer und Sehr-spät-Einsteiger Reinhart. Trotz eines noch nicht ganz auskurierten Bandscheibenvorfalls wagte er sich in die Rennen und hielt die letzte Wettfahrt gnadenlos mit sich selbst bis zur Zieldurchfahrt durch. Respekt. 

Blick nach vorne: Am Samstag führten Jörg Schlienkamp und Dirk Müller mit einigem Vorsprung. Nach den Rennen am Sonntag sah das dann wieder anders aus. Mit zwei ersten bzw. zwei zweiten Plätzen in den Läufen am Sonntag zogen Max Billerbeck und Christoph Homeier und setzten sich punktgleich an die Spitze. Dirk und Jörg landeten auf den Rängen 3 und 4.

Wie hieß es doch in dem Bericht von 2018: „Das Treppchen war dann doch irgendwie recht orange...“ Seinerzeit standen Dirk Lafleur vor Max Billerbeck und Rene Heynen auf dem Siegerpodest.

Dass sich in diesem Jahr keiner unserer holländischen Freunde auf dem Sieger-Treppchen wiederfand, lag wohl daran, dass die Jungs – insbesondere  Rene Heynen und Paul Verhallen (und nicht nur die Beiden; siehe auch Ergebnisliste) – im Eifer des Gefechtes die Bahnansage falsch interpretierten Dreieck-Schenkel statt Dreieck-Dreieck segeln. Da fehlte eben eine zu rundende Tonne in der Wettfahrt – und das kostete Punkte. 

Da ich als „Held vom Mittelfeld“ vom Geschehen in den vorderen und hinteren Rängen naturgemäß nur bedingt Wettfahrtdetails mitbekommen habe, erspare ich mir, von Drehern und den Fights zwischen den Mädels und Jungs vor und hinter mir zu berichten. Da würde ich nur Halbwahrheiten verbreiten. Wie sich das für so einen Bericht gehört, darf aber ein Fazit und Appell nicht fehlen. Also:

Auch in diesem Jahr war das Einhandwochenende wieder eine tolle Veranstaltung und sollte in euren Kalendern für 2020 unbedingt markiert werden. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei. Und für die Besitzer von feststehenden Ruderblättern noch ein Tipp für die Weihnachts- oder Geburtstagswunschliste (am besten schon jetzt bestellen, da mit sehr langen Lieferzeiten zu rechnen ist): ein schickes Steckruder von unseren Rundbriefsponsoren Schappi oder Karsten. Das macht euch zumindest auf dem Dümmer schneller.

(* für Regatta Newcomer und Youngster. siehe/höre auch unter Matrose Schönfeldt und die Schwimmwesten, CD „Raum“)