Bericht Pre-Worlds, Australian Nationals
Bereits am Freitag hat uns ein Regattabericht von Dirk Müller erreicht, der zurzeit mit Maisi, Thomas Wieting und Christoph Homeier in Downunder auf WM-Reise ist. Am McCrae Yacht Club (bei Melbourne) läuft mittlerweile die WM, von Dienstag bis Donnerstag wurde als Pre-Worlds die Australische Meisterschaft ausgetragen.
Hier die wie immer lesenswerten Tagesberichte von Dirk nebst einigen wie immer sehenswerten Videos vom Wasser:
Pre-Worlds, Tag 1, 16. Jan. 2018
Heute begann offiziell die Australische Meisterschaft. Man darf nur nicht zu früh zum Boot gehen, denn in Australien startet man erst um 14:30 Uhr. Bis dahin war der Neo trocken, bzw. auch der Hunger wieder da.
Der südliche Wind war sehr wechselhaft wegen der Hügel am Land in Luv. Somit gab es genug Potential, an der Luv-Marke oder vorm Ziel die Positionen durchzumischen.
Wettfahrt 1 ging erst beim 2ten Versuch mit Uniform-Flag über die Bühne. Das war OK, weil dann auch der Wind (10-15 kn) mit dabei war. Viele Dreher sorgten für häufige Positionswechsel. Christoph führte seit der Startkreuz, wurde aber in dem Wind-Chaos vorm Ziel doch noch abgefangen.
Wettfahrt 2 bekam zum 2ten Versuch Black-Flag. Die war auch nicht zu übersehen, bzw. verdeckte das komplette Achterdeck vom Startschiff. Der Wind nahm konstant zu bis es schließlich 20 kn waren. Wieder war Christoph vorne mit dabei. Der erste Raumschenkel war reichlich spitz und weil man vorher die Luv-Marke von links anfuhr, standen einige mit viel zu dichtem Baumniederholer und Panik in den Augen auf dem Achterdeck. Auf der 2ten Kreuz ging es nicht nur darum, die Dreher richtig zu erwischen, man musste auch schnell an der Schot sein. So kam es, dass Dirk von einer Böe stumpf umgeworfen wurde.
Das Harbour-Race fand direkt unterm Berg statt mit den entsprechenden Fallböen, Drehern und Windlöchern. Wer bis jetzt noch nicht gebadet hatte, der fand nun die Gelegenheit. Nach dem Segeln gab es Bier und Burger zum Selberbauen. Wir alle waren völlig platt und verschwanden zeitig in den Kojen.
Ergebnisse:
1) Jason, 3, 1
2) Christoph, 2, 4
3) Jono, 5, 2
14) Dirk, 12, 18
29) Thommy, 25, 38
32) Maisi, 18, 47
73-78) bisher ohne Wertung, teilweise wegen des Zeitlimits und weil die da vorne so schnell sind.
Wörterbuch:
Godday = Moin, Wanna more? = noch einen Kaffee / Stück Kuchen / Bier?, I'm fine with that = nein danke, ich brauche nichts.
Pre-Worlds, Tag 2, 17. Jan. 2018
Leider war heute irgendwie nicht wirklich Wind. Auch die örtlichen Gegebenheiten waren für das Bier auf der Seebrücke leider nicht kompatibel mit der Entfernung zum Slip. Soll heißen, dass 2 von uns heute zu spät zum einzigen Rennen des Tages anreisten und nicht in die Wertung kamen, obwohl sie noch bis ins Mittelfeld fuhren. Aber von vorne...
14:30 Uhr plus Startverschiebung, dann aber Hektik, Leichtwindtraining bis zum Start, noch ein wenig warten bis es tatsächlich so wenig bliebt - und los! Dirk war mindestens ein halbe Bootslänge drüber, blieb aber unentdeckt. Auf der Kante sitzend oder leicht angehockt war der Seehund an der Kreuz noch das Highlight. Die rechte Seite kam eher oben an. Mark war vorne und ging als erstes auf einen furchtbar flauen Vormwinder (deswegen war vorher rechts gut) zur Raumtonne. Obwohl wir bereits zur Luvmarke 1/2 Stunde unterwegs waren, lag die Raumtonne gefühlt am Horizont. Danach ging es am Wind zum Leegate. Da war Jaqueline noch bei Christoph, welcher 8ter werden sollte. Ab dem Leegate wurde die Bahn verkleinert, so dass die Runden komplett abgefahren werden konnten. Mark wurde 1ter.
Wertung nach 3 Läufen:
1) Cunningham (der heißt wirklich so, weshalb uns auch der Vorname entfallen ist.)
2) Jason
3) Christoph
4) Mark
Der Rest wartet auf den Streicher.
Wörterbuch:
nibbles = Kleinigkeit zu essen nach dem Segeln wie z.B. frisch gegrillte Hamburger oder Huhn im Baguette
Pre-Worlds, Tag 3, 18. Jan. 2018
Aufgrund der mageren Windvorhersage war der erste Start für 10 Uhr angesetzt. Direkt nach dem Slippen machte der Wind noch Spaß, nahm aber auf dem Weg zur Bahn stetig ab.
Das erste Rennen war sehr flau. Die Startkreuz links zu fahren erwies sich als Fehler wie Maisi, Thommy und Dirk bezeugen konnten. Als Grund dafür blieb eigentlich nur eine Strömung. Dies bestätigte sich an der Luv-Marke, wo einige dran vorbei trieben. Die Halsen-Marke wurde aber von allen gemeistert - wenn auch knapp. Zur 2ten Kreuz wurde die Luv-Marke etwas herunter geholt und dort das Ziel aufgebaut. 10 Bootslängen vorm Ziel war der Wind verbraucht und Teile der Flotte trieben aufs Pin-End. Zumindest haben wir die 4 Rennen für die nationale Meisterschaft zusammen.
Zum 2ten Rennen gab es etwas mehr Wind (10 kn), so dass man nun von regulären Bedingungen sprechen konnte. Weil man offensichtlich wieder über rechts fahren würde, lag das Pin-End klar bevorteilt. Maisi startete links und fuhr möglichst bald auf die rechte Seite. Ein paar Runden später war er als 5ter durchs Ziel.
Da es noch nicht mal 14:00 Uhr war, wurde ein 3tes Rennen gestartet. Wieder wurde die rechte Seite der Bahn anvisiert und deshalb das Pin-End deutlich nach Luv verholt. Wenn die Startlinie so dermaßen schief liegt, kann man zumindest nach missglücktem Start wenden und eine Lücke in den Reihen finden. Teilweise frischte der Wind bis 15 kn auf, so dass man sich mal strecken konnte. Maisi Platz 6, Christoph 10, Thommy 16, Dirk 33.
Den Weg zurück zum Strand konnten wir dank der einsetzenden Flaute bei 40°C im Schatten noch ein wenig länger genießen während das Brummen der Jetskies aus der näheren Umgebung zu uns herüber schallte. Nach der Preisverleihung ging man dazu über, den Nachmittag auf angenehme Weise ausklingen zu lassen. Plötzlich stand eine Tequila-Bar auf der Wiese sowie ein Smoker hinterm Haus, der zum BBQ-Burger-Stand gehörte. Die leichte Berieselung vom Club wurde durch eine handfeste Beschallung ersetzt. Um ca. 24:30 Uhr wurde der Spaß offiziell beendet und der harte Kern zog 10m weiter zum Strand.
Finale Wertung:
1) Jason
2) Jono
3) Mark
7) Christoph
24) Maisi
25) Dirk
27) Thommy
Wörterbuch:
Stubby holder = Neoprenüberzieher für die Bierdose, damit die Finger nicht kalt werden, bzw. das Bier nicht so schnell warm wird. Bottle or tin? = (Bier-) Flasche oder Dose?