EM 2018: Bericht Dirk Müller

Dass die Regattaberichte von Dirk (sein Kommentar: "laaaaanger Bericht") besonders lesenswert sind (Kategorie "Lesebefehl"), braucht man ja fast nicht dazusagen, von daher: Schaut einfach selbst!

Ach ja: DANKE, Dirk!!

Bericht EM 2018

Die EM am Garda-See rückt näher. Nichts als Probleme. Wo schlafen? Was trinken? Und wie viel davon? Wieso die Affenhitze? Wie 1.200 km überwinden? Am besten, man geht gemeinsam auf Kaperfahrt. Also erst mal zu Jörg. Dort kommt das zweite Boot in den Schlepp. 1.000 km und eine halbe Kiste Wasser später stehen wir in Torbole und fragen uns wie in der dortigen Enge der "Camperstop" zu finden sein soll? Laut Seekarte sollten wir am Ziel sein. Man erwartet doch wohl nicht, dass wir in die hohle Gasse da rechts hinein navigieren? Dennoch wird mit Schlachtschiff und Fregatte im Schlepp mutig in den Kanal hinein geschippert in der Hoffnung, dass es am Ende ein Wendebecken geben wird. Falls jetzt etwas auf Kollisionskurs kommt, wird man es wohl zerlegen und hinter uns wieder zusammen setzen müssen. Treffer! Pfender raus, Spring gesetzt, Landgang. Schnell werden wir fündig und sitzen im Päckchen von Michael, Kay, Gerhard, Martin und genießen eine schweißtreibende Sommernacht, kühles Bier, Seemannsgarn und die charmante Gesellschaft der Offiziersbegleiterinnen.

Samstag. Jörg und ich sind auf die Suche nach einer Kombüse mit mehr als Schiffszwieback. Wir finden am Fluss das "In & Out Cafe" mit Blick auf einen weiteren, sonderbaren Fluss. Der ist aus Blech und strömt gerade zum See: Flut. Hinter uns der Garda-See, vor uns die Berge, die Herren lenken unnütz teure Flöße, die Damen tragen viel zu kleine Seesäcke, der Vento bläst uns ins Gesicht - und die Serviette auf das Marmeladenbrötchen. Mutter & Vater servieren den deutschen Kapitänen Kaffee und präsentieren ihre Tochter. Alle Zweifel sind beseitigt: wir sind in Italien!

Der gastgebende Club "Circolo Vela Arco" ist etwas weiter. Unsere Fregatten sind entkernt und bereit zur Inspektion. Es herrschen 30°C. Man kann kaum so schnell trinken wie man schwitzt. Der Foil-Inspektor droht aus den Latschen zu kippen. Die Masten werden liegend auf einer Küchenwaage gewogen. Das Tip-Weight entfällt. Die Segel bleiben eingerollt. Vielmehr wird nach einer Segelmacher-Serien-Nr. gesucht, welche mit ein wenig Fantasie plus Edding auch zu finden ist. Kaum bin ich durch und versuche die Gefechtsbereitschaft meiner Fregatte wiederherzustellen, kommt der ersehnte Regen. Der Chef-Inspektor beschwert sich bei Jörg, dass sein Rumpf 500g zu nass sei und gibt ihm die Schuld für das Wetter. Dahilftnur1: B1B.

Ein paar Kollegen sind bereits seit einer Woche hier, denn der Dauerliegeplatz nahm nur Reservierungen von zwei Wochen Dauer an. Gut so, weil deshalb die Damen mit durften, man das abgelaufene Grill-Fleisch uns Nachzüglern anbieten kann, ebenso wie einen (inzwischen) freien Platz in der kühlen Bilge für unsere Getränke. Highlight des Abends ist die Mondfinsternis mit Blutmond.

Sonntag. Frühstück am Ufer der Blech-Flut. Liegeplatz-Optimierung: Wir fragen nach, ob wir auf der Hallig der Admiralität liegen dürfen. Die Sirene in der Funkstelle singt uns etwas vor von ernstzunehmenden Gesetzen, wachsamen Beamten, vielen Flaggen-Signalen mit dem Oberkommando sowie der Umsiedlung anderer Kaperfahrer. Als sie zur Strophe kommt mit dem speziellem Arrangement direkt hinterm Zaun, beginnt das Wachs in unseren Ohren zu schmelzen - und in unseren Herzen. Hinterm Zaun verlangt man mindestens drei Tage den Dauerliegeplatz zu buchen, was inzwischen deutlich weniger ist als zwei Wochen. Wir verholen unser Mutterschiff, setzen das Sonnensegel und vernehmen ein Flüstern aus dem Chaos: "Alles fügt sich." Zufrühfür: B1B. Also gehen wir zum Mittag am Blech-Fluß. Der staut sich gerade in beide Richtungen: Hochwasser.

EM 2018

(0: Aufwärm-Runde) In 2004 war ich schon mal hier. Damals galt: Die Sonne scheint aufs Gebirge, Luft steigt auf und wie bei einem Staubsauger wird neue Luft angesogen. In diesem Falle See-Luft. Das heißt dann "Ora" und bläst mit 5 Bft. Erfahrungsgemäß rechts starten, sofort wenden und ran an die Felswand. Wahlweise einen Steuerbord-Bug-Start direkt am bevorteilten und freien Pin-End. Heute ist die Idee die selbe aber die Situation anders. Nur 4 Bft. und das Pin-End ist besetzt. Erst mal vorsichtig starten in der Mitte, wo die Linie maximal durchhängt. Damit ergibt sich recht bald die Möglichkeit zu wenden und rechts raus zu fahren. Meine Fregatte macht richtig Dampf und pflügt voran. Auf Mitte der Lay-Line komme ich oben an. Die Flotte an der Wand ist langsamer. Kurswechsel und als erster ums Fass. Das fühlt sich schon mal gut an. Die Gefühle werden etwas gemischter bei dem was von achtern kommt. Das ist primär Sören. Wir spulen unseren Kurs ab. Kurz vorm Ziel liegt Sören klar in Führung. Dahinter komme ich und mache mir Gedanken über abergläubische Seemänner: "Who ever wins the practice-race will never, ever win the series!" Was ist, wenn Sören am Ziel vorbei fährt? Soll ich es ebenfalls verfehlen? Aber der Wikinger da vorne scheint einer anderen Glaubensrichtung anzugehören und hämmert über die Linie. Problem gelöst.

Besser nicht zurück an Land bei 30°C, sondern das Vergnügen verlängern. Erst danach aufslippen, duschen, Meldung an das heimatliche Oberkommando, Freiwache. Martin, Jörg und ich finden kein Vergnügen an Backschaft und gehen zur Schenke am Stählernen-Strom. Letzterer fließt zurück durchs Dorf: Ebbe. Dahilftnur1: Bitte1Bier.

Montag. Der morgendliche Kaffee wird verspätet am Blech-Fluss eingenommen. Aber da fließt nicht viel: Nipptide? Die erste Steuermanns-Besprechung hören wir uns vorsichtshalber an. Zu den Erkenntnissen gehört, dass die Flagge "O" größer wird, damit die Jury nicht wieder Andreas gelb anflaggt. Das Luv-Fass wird fetter. Und die Regeln für den längsten Slip-Weg westlich der Azoren werden ebenfalls an das Alter der Kaperfahrer angepasst. Kurz vorm Slip möchte der Chefinspektor sehen, ob die Ankertrosse an Bord ist. Überraschend ist, dass die Trosse nicht im Ankerkasten liegen darf, sondern bereit an Deck gefahren werden soll. Der Werftleiter aus Molfsee wendet ein, dass der Stauplan zur Seemannschaft gehört und letztere in Verantwortung des Kapitäns liegt. Zumindest ist die Flotte nun einheitlich ausgerüstet.

(1: Furioser Start) Die 129 Fregatten werden in Flotten aufgeteilt. Backe fragt mich, ob ich das Nummernschild vom Ferrari kenne, den er gerne flankieren möchte. Ich weiß nur, dass dieser Ferrari nicht rot ist. Beim Versuch den Stau am Startschiff zu vermeiden, finde ich das Pin-End ebenfalls zugeparkt. Also ist die Mitte meine Wahl, zumal die Linie prächtig durchhängt. David gleitet auf Steuerbord-Bug die Linie entlang mir entgegen wohl wissend, dass unter Flagge "P" alles möglich ist und zieht mit dem Schuss hoch. So geht das also?! Nach einem guten Start kann man zeitig wenden. Ich freue mich so wie gestern auf der Lay-Line vorne anzukommen, als dann doch ein einzelner Bolide von Anschlag-rechts-außen kommend mir die Show stiehlt. Das ist Stefan, dem ich nun langsam aufkomme. Luv-Marke, abfallen auf Halbwind, Trapeztanz auf dem Achterdeck und Stefan ruft mir zu: "Moralisch bin ich Sieger!" Stimmt. Der zweite Raumgang ist tiefer, so dass ohne Pumpen nichts geht. Links durchs Lee-Gate, rechts die Wand hoch auf einem langen Streckbug. Besser etwas weiter fahren, denn auf der Lay-Line erwartet einen im letzten Viertel Gegenwind. Ebenfalls kann man mit ein wenig Überhöhe die Welle besser nutzen. Luv-Marke, vorm Wind mit den Drehern halsen, wie gewohnt links durchs Gate, wieder maximal tief hängend der Wand folgen, die Lay-Line noch ein Stück weiter überfahren, letzte Wende, die Welle nutzen und den Boliden im roten Bereich drehen lassen. Vor mir sieht der Ferrari die Zielflagge. Mir fällt auf dass sein Nummern-Schild das von Martin widerspiegelt. Furioses erstes Rennen: Platz 2, Kay auf 5, Jörg 6 und Backe (8) sah sich genötigt zu beweisen, dass aufgrund der Luvgierigkeit auch ein Tampen zum Lenken ausreichend ist. Stefan bleibt einstellig (9).

(2: Dilemma) Reichlich Wartezeit. Wieder Flagge "P" und "O", ähnlicher Start - leider weiter links und nicht ganz so gut. Damit verzögert sich die Wende, um zur Steilküste zu gelangen. Max nimmt Anteil an diesem Dilemma. Wenn man nach der Startkreuz nicht unter den ersten 5 ist, wird es schwierig sich aus der Menge zu befreien. Auch verstehe ich nicht, wie man bei der flachen Waschbrettpiste bergab in ein Schlagloch stolpern kann. Was Max mir bergab abnimmt, hole ich mir bergauf zurück. Netter Zeitvertreib, doch nach vorne bringt es uns beide nicht.

Kay hat Spass und führt am Ende des Tages mit den Plätzen 5+3 seine Nation an. Sören hat zu Anfang ins Klo gegriffen (13+1). An der Spitze liegen die einheimischen Rennställe von Marco Ferrari und Antonio Lamborghini (ex Lambertini). Die Mercedes-Gang hängt zufrieden unterm Sonnen-Segel am Tropf während die Neumayer-Station in Martins Vorzelt kontinuierlich eisiege Infusionen ausspuckt. Wir versäumen Pasta, Bier und daily-price-giving. Dahilftnur1: B1B.

Dienstag. Inzwischen haben sich die Abläufe eingespielt. Der Vormittag ist frei für Einkäufe, Reparaturen und Kommunikation. High-noon geht der Gebirgs-Staubsauger an und krempelt den Vento um zur Ora. Die Organisation am Slip-Nadelöhr funktioniert. Und beim Auslaufen bietet sich Gelegenheit die Bekanntschaft mit der einen oder anderen Badenixe zu machen - oder den Surflehrer unterzupflügen.

(3: Herzklopfen) Nachdem ich gestern gelernt habe was funktioniert und wo nicht, mache ich heute jede Menge richtig. Das fängt mit einem guten Vorsprung nach der Startkreuz an. Aber ein Vergnügen ist das nicht! Mit der Meute im Nacken schlägt das Herz bis zum Hals. Insbesondere vorm Wind drohe ich mit Herzkasper aus dem Kahn zu kippen. Die Meute holt auf, während das Lee-Gate einfach nicht näher kommen will. Doch alles wird gut. Auf der letzten Kreuz ist genug Wind für mich, aber noch nicht für Sir Mussel. Im Ziel dämmert mir: Vorweg zu segeln ist nichts für alte Herren.

(4: Gesetz der Serie) David startet wie immer. An der Kreuz bin ich schneller als Sören, kann allerdings David nicht abschütteln. Paul fährt höher aber kaum langsamer. Volker geht im Windschatten als zweiter ins Ziel. Noch ohne Streicher macht es die Serie: Jörg führt unsere Nation an mit 6+6+4+4.

Um 19h soll das Beach-Dinner starten. Die Deutschen zelebrieren ihre sprichwörtliche Pünktlichkeit. Italien nimmt dies als Signal, um mit dem Kochen zu beginnen. So eine spanische Paela braucht 2h. Bis dahin kann man dem Tischnachbarn die Highlights des Tages berichten und dem Essen eine ordentliche Basis schaffen: Fisch muss schwimmen. Das wirbellose Getier im warmen Reis mag zwar nicht jedermanns Sache sein, aber für mich ist es das vorgezogene Championship-Dinner.

Mittwoch. Mit dem Blech-Kaffee holen wir zugleich den lokalen Wetterbericht ein: Etwas Ora und Gewitter am Abend.

(5+6: Katerstimmung) Inzwischen sind die Knochen ein wenig mürbe und auch das Hirn arbeitet schleppend. Keine gute Ausgangssituation um einen Steuerbord-Bug-Start zu versuchen. Ich darf erst in der zweiten Paarung starten und schaue mir das Spektakel vom Pin-End aus an: Da geht so einiges schief. Schlechtes Omen. Also werde ich wieder die durchhängende Mitte suchen. Die Ora scheint ebenfalls ein wenig durchzuhängen. Jedenfalls geht es nicht so voran wie gestern. Auch wenn die heutigen Ergebnisse etwas bescheidener sind, so traf es andere schlimmer, denn Mensch und Material haben erste Ermüdungserscheinungen gezeigt.

Pasta, Bier und schließlich die Liste derer, welche die Ehre haben die kommenden Tage mit der Steuerbord-Wache aufziehen zu dürfen, bzw. wer seine Seekiste an Backbord abstellen muss. Mit dem neuen Punkte-System werden die Platzierungen in der Vorrunde verdoppelt, weil man ja nur die Hälfte der guten Leute in der Gruppe hatte. Schlechte Platzierungen in der Vorrunde werden also bestraft. Zum Ausgleich darf man seine Streicher beliebig nehmen. Mit dem ersten Streicher führe ich meine Nation an. Ganz vorne führt der Ferrari mit 1+(2)+1+1+2+2. Es dürfte interessant werden, wer Zweiter wird. Noch lacht über Italien die Sonne. In der Nacht lässt Thor weiter nördlich seinen Hammer fallen. Schaurigschönanzusehen: B1B.

Donnerstag. Der Staubsauger scheint einen Schlag mit dem Hammer abbekommen zu haben und wir erkundigen uns bei unserer Wetter-Hexe am Blech-Ufer: "Vento Ja, Ora vielleicht später, aber nicht lange." High-Noon und der Wind schiebt uns zur gegenüber liegenden Seite der Rennstrecke. Noch passt der Vento nicht zur ausgelegten Startlinie. Während sich die Rennleitung in Geduld übt, bewundern wir das Panorama. Eine Apfelschorle später ist der Staubsauger repariert und springt an: Ora.

(7: Die Anweisung) Das heimatliche Oberkommando hat eine Anweisung gefunkt: "Fahr dort lang wo Sören fährt." Sören will bei der Rennleitung starten. 30 andere wollen das auch. 1 min. vorm Start ist da keine Lücke zu finden. Vielleicht sollte man sich bei einer EM etwas früher an die Linie legen? In der dritten Reihe und bereits zu weit weg von der Rennleitung geht mir auf: "Dat wat nix!" 20 sec. vorm Start drehe ich ab, halse und fahre zurück. Schuss! Das Feld legt los, die Rennleitung liegt frei und keine Nachzügler zu sehen: Lücke! Aus der Not geboren ein glücklicher Steuerbord-Bug-Start ganz rechts. Jedenfalls bin ich komplett rechts-außen, habe freie Luftzufuhr und kann die Karre laufen lassen. Laufen lassen muss ich am Ende nur Sören.

(8: Das Duell) Es ist an der Zeit endlich einen kontrolliert geplanten Steuerbord-Bug-Start zu fahren, so wie es David permanent vormacht. Direkt am Pin-End geht es nicht, doch etwas weiter lädt die durchhängende Linie förmlich ein zu diesen Coup. Genug Platz für ein Dutzend Gleichgesinnte. Schlechte Angewohnheit: Startkreuz gewonnen. Zwischen Raumtonne und Gate schaut Sören vorbei. Auf der Kreuz hole ich ihn mir. Vorm Wind kann er nur einen kleinen Vorsprung heraus fahren. Nach dem Gate einfach Sören folgen. Wir haben zwar einen komfortablen Abstand zur Flotte, aber sicher ist hier nichts. Somit überlasse ich dem Dänen die Navigation. Wir sind gleich schnell bei dieser Windstärke. Das ändert sich auf der zweiten Hälfte der Kreuz, worauf Sören versucht auf mich abzufallen und anzugreifen. Ich halte dagegen. Mit der letzten gemeinsamen Wende wird es noch mal spannend. Doch die Physik ist auf meiner Seite. Jetzt drehe ich den Spieß um, greife an und gewinne das Rennen. Hinten streckt Sören mir die Faust entgegen und klappt den Daumen nach oben raus: "Well done!" Danke, sehr fair.

Heute morgen war noch sicher, dass Sören die EM aus eigener Kraft nicht gewinnen kann. Doch die italienischen Rennställe scheinen Zündaussetzer zu haben. Die Frage, wer wohl zweiter wird, würde bei einem zweiten Streicher in einem neuen Licht erscheinen. (Es wird Zeit, dass ich den Namen eines dänischen Automobilbauers herausfinde, wenn ich diesen Bericht zu einem passenden Ende führen will.) Das Championship-Dinner findet unter dem Zelt-Dach der Admiralität statt. Absolutes Highlight ist das Gewitter-Unwetter. Wie gut, wenn man nicht am Rand sitzt.

Freitag. Wir nehmen Abschied am Ufer des stählernen Stromes und werden es vermissen das dortige Treiben aus unserer Loge als Waldorf und Statler zu kommentieren. Danach wird die Abreise vorbereitet und auch der Trailer in Pole-Position gebracht.

(9+10: Das Ende) Hat keiner den Staubsaugerbeutel gewechselt oder warum röchelt die Ora mit 2-3 Bft. herum? Das Feld ist mutiger geworden, die Linie hängt nicht mehr durch und der Steuerbord-Bug-Start wird zum Selbstmord. Die Rennleitung übt mit uns Starts und geht dabei die Flaggen durch: "P - U - Black". Die Physik ist nicht mehr auf meiner Seite, insbesondere als die Rennleitung mit den Flaggen "O" und "R" jongliert. Die Steilwand rechts verliert immer mehr an Bedeutung. Keine Ahnung was Sören da treibt, zumal ich ihn kaum noch erkennen kann, aber er gewinnt beide Rennen.

EM 2018

Mit dem zweiten Streicher ändert sich das Ergebnis: Sören, Marco, Antonio. Aber wieso? Meine Theorie ist, dass die Steilwand rechts einen Vorteil bot in den ersten drei Tagen und danach bei weniger Wind die Mitte-links besser war. Vielleicht hatten wir so wenig Wind weil das Oberflächen-Wasser zu warm war, so dass die Temperaturdifferenzen geringer und der Staubsauger nicht auf Leistung kam? Sören hat das erkannt (Respekt!), während die Italiener wohl ihrer Tradition zu sehr verbunden waren.

Es ist Zeit den neuen König zu krönen. Zeit. Viel Zeit... Während die Krönung sich verspätet, ziehe ich mein Fazit: Trotz der Enge am Fuße der Berge lief es recht glatt. Der Club hat sich bewährt, der Campingplatz war ebenso notwendig wie perfekt, die Kameradschaft ausgezeichnet, das Wetter in Italien wie immer besser als Zuhause, bzw. 5°C kühler. Und alle, die Zuhause bleiben mussten, waren nicht zu beneiden.

Dann geht es zu Sache: Bei den acht (In Zahlen: 8!) Ladies führt Fiona vor Jacqueline. Die Speerspitze der Backbord-Wache ist Matthias und er bekommt dafür den zehnten Teil des Goldes. Der Erfolg der Flottille "Sanssouci" liest sich zwischen den Zeilen, denn neben den bekannten Haudegen war die gleiche Anzahl Sirenen unter Segeln.

EM 2018

Die Krönungszeremonie ähnelt dem Formel-1-Zirkus. Auf dem Treppchen die Sieger, daneben werden ihre Fahnen gehisst während die dänische Nationalhymne gespielt wird. Am Rande parken ihre Boliden: Sondergard, Ferrari, Lamborghini. Wobei...? Meiner Meinung nach verbirgt sich hinter jedem ein Fiat. In der Konstrukteurswertung wird Vito Bonezzi für sein Lebenswerk geehrt und die Fankurve rastet förmlich aus. Nur die Champagner-Dusche entfällt. Die nächste Krönung soll bei den Franzosen in Quiberon stattfinden und zwar 16.-19., bzw. 20.-26. Juli 2019. Aberwerwillschonsolangewarten: B1B.

anD!RKen (GER 2527)