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Bericht North Sea Regatta Scheveningen

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(31.05.2012) Die Delta Lloyd North Sea Regatta im niederländischen Scheveningen ist neben der SneekWeek das größte Segelevent in Holland, mit zahlreichen Offshore- Regatten und einer Partyarena im Innenhof der Hafenanlage, hochprofessioneller Organisation und insgesamt 1500 Seglern.

Leider waren nur 13 davon Contender zeilers, einschließlich zweier Briten und mir als Quoten-Duitser. Internationale Karriere gemacht hat auch Backes ehemalige GER-544 in niederländischem Oranje, die jetzt einem in Spanien lebenden Holländer gehört und normalerweise in der Biskaya kreuzt. 
Der Freitag begann mit strahlender Sonne und steifen 18-22 Knoten, ich schaffte die erste Wettfahrt zwar nur als Nachhut, aber ohne Umfaller. Kurz nach der Ziellinie zog mir dann eine kräftige Welle die Füße weg und ich flog aufs Want. Der Riss an der Augenbraue blutete so stark, dass die Security auf Heimfahrt per Rib bestand, immerhin keine Flecken im Segel. Das Schiff brachten sie dann auch per Rib, was eine gewisse wenn auch unwillkommene Prominenz einbrachte. Hübsch auch die Szene im nahegelegenen kindersiekenhuis, als ich dort mit einem provisorischen Kopfverband im Neo saß, sich langsam kleine Pfützen unter dem Stuhl bildeten und die wartenden Mitpatienten Frankensteins neueste Kreatur zu sehen glaubten.

Am nächsten Tag dann prachtvolle Trapezbrise mit milden 10-14 Knoten, gut beherrschbar auch für den Novizen. Wie tags zuvor siegte Dirk Lafleur (NED-2370) souverän, an zweiter Stelle Paul Verhallen (NED-9) als Ersatz für Dirks Dauerkonkurrent René Heynen (NED-2371), der noch rasch 4. bei der H-Boot-WM wurde und erst Sonntag kam. Interessant wurde es auch durch den kräftigen Strom aus der Windrichtung, der die Kreuz de facto verdoppelte. Abends dann große Party im Innenhof bei sommerlichen Temperaturen und gutgelaunten Seehelden.

Sonntagfrüh nur noch ein Lüftchen, die Wettfahrtleitung ließ uns im Hafen warten, bis sich eine schöne und stabile Thermik aufgebaut hatte. Dirk, Paul und René machten die Sache unter sich aus, gegen Nachmittag kam der Draht wieder permanent zum Einsatz bei wolkenlosem Himmel und transalpinen Temperaturen.

Am Montag zunächst Flaute, mit Einsetzen der Seebrise hüllte sich dann die ganze Küste in immer dickere Nebelbänke, ein schönes Naturschauspiel, leider regattauntauglich, Game Over.

Scheveningen über Pfingsten bietet alles, was man sich wünschen kann: Ein anspruchsvolles, reelles Revier, beste Stimmung dank Gastfreundschaft unserer niederländischen Contenderfreunde, gute Party, guten Wind und – jawohl – gutes Wetter mit Sonne und Wärme. Hoffen wir, dass nächstes Jahr mehr buitenlanders kommen, die Regatta verdient es!

Fotos und Ergebnisse unter www.nsr.nl

Walter
GER-504
Tiefenrausch

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