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Bericht über Skifreizeit Laax, Hostel Crap Sogn Gion 2006

Bericht über Skifreizeit Laax Hostel Crap Sogn Gion Da dieser Bericht mich am Mittwoch vor der Skiwoche 2007 erreichte soll er nun hier erscheinen, solange der Bericht für 2007 noch aussteht.

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Es fing alles mit einem Anruf von Fritz an, sein Schwärmen von einem Hotel auf 2228m Höhe und einer Woche tolles Skifahren mit lustigen Leuten. Wer hätte da widerstehen können? Das letzte mal Skifahren war schon viele Jahre her. Der geplante Kauf einer Skitourenausrüstung verzögerte sich und so fuhr ich mit Langlaufski im Auto das Rheintal gegen den Fönwind hinauf in der Hoffnung, dass man da auch ein paar Ski leihen kann. Das Autothermometer überraschte indem es 12°C. anzeigte, waren doch gerade viele Wochen extremer Kälte zwischen Hamburg und Konstanz durchs Land gegangen. Sollte es auch dieses Jahr wirklich wieder Frühjahr werden? Für die Teilnehmer vom Bodensee und Hochrhein stellte sich zudem die Frage, in wieviel Wochen oder Monaten werden wir wohl wieder einmal diesen Zentralkörper, der ja die Masse von 330000 Erdmassen hat, ein glühender Gasball ist, chemisch aus 75% Wasserstoff, 23% Helium und 2% schweren Elementen zusammengesetzt ist und in dessen Inneren eine Temperatur 15 Mill. Kelvin vorliegt und ein Druck von 200 Millarden bar, wieder einmal sehen können? Nun,das kam dann so…


Man musste hinter Chur von der Straße, die einen bis nach Rom geführt hätte, abfahren und direkt an der Gondelstation in Laax die Klamottentasche abgeben. Mit der Gondel dann hoch und dort wurde ich schon von Friz und den anderen empfangen. Schnell waren die Zimmer aufgeteilt und es wurde die Sauna inspiziert. Da erzählten welche, es habe gestern Nudeln mit Apfelbrei gegeben. Naja wir sind ja nicht zum Essen gekommen… Die Erleichterung war groß, als es abends was ganz ordentliches im Teller anzuschauen gab, da war der Schreck beim Bezahlen der Getränkerechnung wieder gar nicht so schlimm. Gudruns Sozialforschung ergab, dass wir uns jetzt inmitten eines räuberischen Bergvolks befinden würden. Der Tag klang mit gemütlichem Beisammensein aus, immerhin hatten einige ja schon aktuelle Skifahrerfahrungen gemacht. In der dünnen Luft zog man sich schon früh zurück und am nächsten morgen waren sich alle einig, fast gar nicht geschlafen zu haben. Aber das hat niemand schlimm gefunden. Wir stellten uns vor, unser Blut benötigt noch viel mehr rote Blutkörperchen, die wir ja sicher in der Höhe bilden würden…


Wir wurden von der genannten Gaskugel schonend eingeführt. Am ersten Skitag blieb es etwas diesig, auch wenn sich wahrscheinlich keiner der 13 Teilnehmer mehr daran erinnern kann. So sehr hat sich die hohe Lichtstärke von >10000Lux, der strahlend blauem Himmel und der unendlich weiße Schnee im Laufe der Woche in unseren Gedächtniszentren eingegraben. Und da es ja Montag war, waren auch noch die Lifte frei… sogar als Contendersegler musste man da feststellen, dass Skifahren doch „eine der“ schönsten Sachen der Welt sein muss…


Es gab aber noch weitere Highlights! Die Mittagspausen, die sich im Verlauf auch unvermeidbar nach draußen verlagerten und immer eine gute Gelegenheit waren den Sonnenschutzfaktor wieder zu erhöhen (zur Erinnerung: 15Mill. Kelvin in 149.6 Mill. Kilometer Entfernung!), waren schon ein Zwischenhöhepunkt. Aber zumindest ab dem zweiten Tag gelang es den meißten von uns (es gab ein paar unentwegte, die gar keine Pausen machen konnten) zusammen eine Bar oder Terrasse zu finden, die Lumumba (oder Schokumba!?) ausschenken konnten! Es handelt sich dabei um heiße Milch mit Kakao und Rum mit einem Sahnehäubchen meißtens noch mit Schokosträusel obendrauf. Die Tage schienen perfekt zu verlaufen… Es ging weiter mit dem Einfinden auf der Sonnenterrasse unseres Hotels auf dem Crap, wo sich bei einem Bier eine Stimmung, wie nach 3 Läufen mit Trapezwind einstellte… Als dann doch unvermeidlich die Helligkeit draussen nachließ fanden sich einmal fast alle 13 in der kleinen Sauna dicht gedrängt in fast Dunkelheit aber bei 90°C und nach Aufgüssen von Dieter im Dampfbad wieder…Als einmal ein bischen Platz in der Sauna war kamen ein paar groß gewachsene Jungs, die gerade aus Kiel angereist waren, in die Sauna, die gleich als sie erfuhren, dass wir Segler sind, von Bengt angefangen haben zu erzählen… Nach der Sauna hinterließ der Lichtball am Horizont ein solches Farbenspiel, wie man es sonst nur nördlich des Polarkreises kennt… es gibt Beweisfotos…


Morgens galt es keine Zeit zu verlieren. Gleich in die Skiklamotten und zum Frühstücksbuffee. Da konnte keiner meckern, verschiedene Müsli, Ei (manchmal sogar weich), Käse, Wurst, Brot und Brötchen. Aber die eigentliche Attraktion war das Panorama, welches aussah wie aus dem Flugzeug und wo ein Gestirn sich über die Berge erhob und immer heller und heller wurde… bis die Vorhänge zugezogen wurden mußten.


Und dann traf sich die „Mannschaft“ mit unruhigen Beinen vor dem Skiverleih. Janine und Klaus ließen den Tag oft viel ruhiger angehen, Keyron wollte sich durch einen Skikurs verbessern. So einige liehen und probierten verschiedene Ski aus, besser war da die Anfahrt nach Nagens, auf den Berg gegenüber, denn da war Heike im Skiverleih und hatte alles am besten im Griff. Unnötig zu sagen, die Stimmung war gut, die Spässe, die überhaupt in dieser Sprache möglich waren, reihten sich aneinander und immerwieder war zu hören, wie schön das Leben ist, das man es gar nicht aushalten kann… Auch wenn man wie ich zum ersten Mal dabei war, erfuhr man doch so einige Geschichten aus den 15 vorangegangenen Skifahrten. Immerhin wurden abends auch mal beim Zusammensein die ernsteren Dinge im Leben behandelt, z.B. wie bringe ich meine Kinder zum lernen… mit professionellem Elan sorgten Bruno´s Erfahrung und Tipps gleichzeitig für Anregung und Aha-Erlebnisse.


Trotz dieser vielen Höhepunkte wurde mehr und mehr gemunkelt, dass ein weiterer noch ausstehe. Es würden 16 Flaschen Rotwein und Käse in einer Kühltasche bereitstehen und dass das Brot komme vom Hotel und wir würden uns im „Overflow“ am Dienstag abend treffen … Wir sind doch zum Skifahren hier, kann man sich da auf gute Weine einlassen? Man kann! Der Martin, der beruflich in Sachen Wein in der Welt herumkommt und den besten Saft von den Wasserstoff/Heliumkugel gereiften Früchte kennt, hat uns in professionellen Weise auf eine Weltreise in Sachen Weine mitgenommen und alle Fragen über Boden und Korken zu klären gewusst, dass man nur noch staunen konnte. Die Reise ging vom Rheingau, nach Kampanien, Italien, nach Spanien, Bordeaux, Südafrika, Kalifornien, Chile bis nach Australien. Kaum zu glauben, dass es sich überall um die gleiche Licht- und Wärmekugel handeln soll, so unterschiedlich die Weine sind. Und dass die aus Übersee was taugen, davon konnten wir uns wirklich überzeugen. Die Stimmung wurde aufgrund einer zunehmenden zentralnervösen Stoffwechselstörung immer lustiger, aber die Konzentration für die Informationen von Martin auch immer geringer. Auch hierzu liegen Beweisfotos vor… Schließlich drohten die Flaschen leer zu werden und wir fielen das erste mal nach Mitternacht in die Betten. Der Spaß an dem Abend war aber auch auf der Seite von Keyron, ein Bekannter von Melissa, der keinen Alkohol trinkt und keinen Käse isst. Es blieb ja noch Brot und Wasser…und sich von der guten Laune anstecken zu lassen…


Am nächsten morgen war die Fitness nicht bei allen so gut wie sonst. Aber mittags auf der Terrasse unseres Hotels bei Disco Musik und den Resten des Abends ließ uns alle dann doch glauben, dass es auch nach diesem harten Winter wieder Sommer werden würde… oder befinden wir uns schon am Strand, bei Party, guter Laune und Meeresrauschen? Nein, Augen wieder auf und da sind sie die weißen Berge am Horizont und die dicken Schuhe an den Füssen, die schon wieder unruhig werden…


Und wie geht die Geschichte weiter? Ratgar schaute täglich im Internet nach, erst nach unserer Abreise sollte sich der Himmel wieder verdunkeln. Und so war es dann auch… Kaum hatten wir die Nudeln mit Apfelbrei gegesssen, da war die Woche um und drohte sich zu wiederholen. Da wollten doch alle lieber wieder zum Arbeiten nach Hause, ob nach Unteruhldingen, Frankfurt, Göttingen, Krefeld, bei Lörrach, Zug, Köln, Hamburg oder Konstanz. Albrecht erklärte sich noch bereit, für eine zentrale Anlaufstelle aller digitalen Foto´s. Und am Ende fuhr mein Auto wieder an den Bodensee, und landete wieder im Nebel! Nur gut, dass irgendwo in der Nähe ein Contender im Winterlager steht…