Hai-Giessen

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Mit meinem neuen Conti bin ich in das Vergnügen gekommen Blei spazieren fahren zu dürfen.

Leider passt das Blei vom Vorschott nicht in die individuelle Konstruktion unter der Halterung des Magnetkompasses, bzw. neben die Klemme für das Schwertfall, welche sich auf dem Cockpitboden am Vorschott befindet. So ist das leider bei Sonderkonstruktionen.

Wenn man sich sein Bleigewicht selber gießen will, dann kann man auch gleich probieren was an Formen möglich ist. Für vorne wähle ich einen dreieckigen Keil mit abgeschrägter Ecke für die Kantenrundung zwischen Cockpitboden und Vorschott.
Die Größe des Blei-Keils lässt sich über das spezifische Gewicht von Blei herleiten. Man kann aber auch seinem Bootsbauer danken, dass er bereits einen Block Blei gegossen hat und misst Länge x Breite x Höhe = Volumen.

Achtern soll etwas Individualität seinen Platz finden. Wenn man schon ein hässliches Gewicht ans Holz schraubt, dann soll es auch was hermachen. Der Bleiblock soll wieder die gleiche Größe haben aber eine Figur zeigen. Als Vorlage nehme ich einen Hai und zeichne ihn ab. Das Papier ausschneiden und auf 1cm dünnes Styropor fixieren. Das funktioniert ganz gut mit Weißleim.

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Nun Kanten nachzeichnen und ausschneiden. Den Styropor-Hai auf einen dickeren Block Styropor kleben. Am Block runde ich noch die Ecken ab.

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Jetzt Gips anrühren, die Form hinein drücken und beschweren. Wenn der Gips trocken ist und das Styropor entfernt wurde (notfalls abflammen), muss die Feuchtigkeit raus. Ansonsten fliegt einem alles um die Ohren, wenn das flüssige Blei eingegossen wird. Dafür kommt die Form mehrere Stunden in den Backofen bei 80°C. Fühlt sich die Form trocken an und ist wieder so weiß wie das Gips-Pulver, kann man es wagen Blei hinein zu gießen.

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Die Zahnstocher sollten eigentlich die Löcher für die Schrauben vorbereiten, aber das mache ich dann doch anders. Weil Blei sehr weich ist und man schlecht Löcher bohren kann, kommen 4mm Rundhölzer in die Gipsform. Das Blei erhitzen – aber nicht in einem gut durchlüfteten Raum, sondern draußen unter freiem Himmel. Blei-Dämpfe sind extrem ungesund! Beim Bleigießen sind Schutzbrille und Handschuhe ratsam.

Und nun zu meinen Erfahrungen: Ein Butangas-Campingkocher ist etwas schwach aber ausreichend. 1,5 Kg Blei benötigen 30-40 min. zum Schmelzen. Die Gipsformen hatte ich vorher noch mal im Ofen, da sie vielleicht wieder etwas Luftfeuchtigkeit aufgenommen haben. Dann in Eimer mit Sand einbetten, falls sie zerspringen. Der Keil lässt sich problemlos gießen und ohne Probleme aus der Form lösen. Die Flächen nehmen exakt die Oberflächenstruktur der Gipsform an.

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Der Hai blubbert leider. Entweder hat das Gips in der Zwischenzeit wieder Luftfeuchtigkeit aufgenommen oder die große Fläche ohne Schrägen lasst zu viel Restfeuchtigkeit auf einmal verdampfen. Somit leider Lufteinschlüsse. Die Form bekommt Risse und zerbricht ganz beim Herauslösen des Hais. Die Rundhölzer lassen sich teilweise von Hand heraus ziehen. Die freie Fläche an der Luft sollte besser nicht sichtbar sein.

 

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Scharfe Kanten mit Schmirgelpapier abrunden. Etwas Progrip unter das Blei, damit das Boot keine Kratzer bekommt. Mit dem Hai bin ich noch nicht zufrieden, weshalb ich die Oberfläche mit Spachtel glätte und lackiere. Bei einem Hai kommt als Farbton nur einer in Frage – nicht wahr?!

anD!RKen ___/|___