55. Pfingstregatta – Müritz

rbel_2006.jpg  55. Pfingstregatta – Müritz
03.-04- Juni 2006
 
Freitag abend kurz nach Sechs, endlich Feierabend. Dann gleich ab ins Auto, bei Lidl noch schnell ein paar Corny's und ne Flasche Wasser für das Wochenende besorgt, danach in den Verein, Boot anhängen, weiter Jule und Uta einsammeln, dann noch Jules Boot holen und im Sandwich auf meines obendrauf, Andreas beim beladen des 3-fach Trailers helfen und dann endlich ab auf die Autobahn. Mit angesagten 3-4 Bft und Sonnenschein war eins klar: Wir müssen zur Müritz Pfingstregatta segeln. 
 
 Sonnabend früh dann Maststellen, anmelden, Essenmarken und T-Shirt abgreifen und endlich raus aufs Wasser. Das mit den 8° Celsius und dem Nieselregen stand so zwar gar nicht im Prospekt, der Wind schien jedoch zu stimmen. Am Start sind wir zehn Conti's. Vor uns starten neben 20er Jollenkreuzern noch eine Horde von 36 Piraten, die es im Rennen in einer Art Hindernislauf zu umschiffen galt. Dirk gewinnt, ich werde zweiter, Andreas bemerkt nicht, wie sich der zehn Meter hinter ihm segelnde Karsten mit einer frechen Wende als drittes ins Ziel befördert.
 
Im zweiten Lauf läßt man uns warten, die Piraten sollten etwas mehr Abstand gewinnen. Vielleicht könnte man ja auch mal die Startreihenfolge ändern? Diesmal ist Karsten vorne, gefolgt von Dirk. Ich beschließe, Position zu halten, lege mich auf Andreas drauf und nehme mir vor, seinen „Siegeswillen“ durch pures Mitwenden zu brechen. Nach zehn Wenden sah man ihm an, dass er die Schnauze voll hatte. Geknickt im Trapez stehend segelte er mir brav hinterher ins Ziel.
 
Im dritten Lauf ist Dirk wieder vorne (Als Erklärung für seine überragende Geschwindigkeit vermuten wir, dass es sich nicht um seinen Trim handelt, den er immer gern besonders hervorhebt, sondern dass ihm beim Anblick seines knallgelben Decks mit der Zeit so übel wird, dass er möglichst schnell wieder an Land will). In diesem Rennen suchte ich mir wieder ein Opfer zum draufpacken aus – Karsten. Mit der ersten Wende schien für ihn noch alles ok. Bei der zweiten Wende vernahm ich ein lang gezogenes „Och maaan!“. Bei der dritten Wende fing er an längere Sätze in die Gegend zu rufen. Ich konnte jedoch nichts verstehen, da ich mit Lachen beschäftigt war. Mit der vierten Wende ließ ich ihn ausnahmsweise ziehen, bei der Sechsten packte ich mich wieder drauf. Ich vernahm noch, wie er sein Segel anschrie, als er wegen mir einen weiteren Verholer zur Tonne fahren musste. Auf dem Vorwindgang schnappte ich mir dann noch Micha, der aber zur Zielkreuz am Leefass hinter mir eine Privatböe bekam und kurz darauf wieder 30m in Luv von mir segelte. Karsten traute sich nicht mehr in meine Nähe und er wendete gleich an der Tonne weg. Andreas führte einen gewagten Schlag weit rechts hin aus, blieb aber dann kurz vor dem Ziel in einem Windloch hängen. Micha erreichte das Ziel als zweiter, dann ich, gefolgt von Karsten und Andreas. 
Abends gab es dann für die Essenmarken Schweinebraten, ein Freibier und Musik. Uns war in der Bootshalle jedoch bald so kalt, dass wir uns am Ende lieber in einer Kneipe mit Pizza und noch mehr Bier aufwärmten.
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 Sonntag, letztes Rennen – Langstrecke. Der Kurs geht von Röbel bis Müritzmitte, dann gen Westen zu Ansteuerungstonne Sietow, und das Ganze wieder zurück. Vor uns starten wieder die Piraten, die einer Herde Schafe gleich geschlossen raumschots von dannen zogen. Dann wurden wir losgelassen. Nach einer kurzen Kreuz ging es bei auffrischendem Wind raumschots rasant Richtung Müritzmitte. Die geordnete Formation der fliehenden Piraten(schafe) wurde regelrecht zersprengt, als das Conti(wolfs)rudel von achtern durch den maulaffenfeilhaltenden Mob hindurch fegte. Letztendlich fand ich in diesem Rennen aber niemanden zum ärgern, so dass ich mich dann selber ärgerte nach Dirk und Karsten dritter geworden und damit der arme Schreiberling zu sein.
 
Alles in allem hatten wir ähnliche Bedingungen wie zur DM 2005 – gleiche Windstärke, gleiche Windrichtung, die gleichen Essen und Getränkemarken für die Party und die gleiche Wettfahrtleitung (welche im Gegensatz zur Eck-Days-Mannschaft wirklich perfekte Kurse und Startlinien legen kann). Das einzige, was fehlte, waren die anderen 50 Conti's, die zur DM'05 auch da waren...
 
 
Hannes
GER 536


 
 
 
 
 
 
Pl         Land             Segel_Nr            Steuermann/frau             Club             DSV-Nr W1 Pl W2 Pl W3 Pl W4 Pl Ges.Pkt
1          GER                535                   Dirk Bethge             BSV             N040             1             2             1             1             3
2          GER                522                   Karsten Kraus               TSVS             SH025             3             1             4             2             6
3          GER                536                   Hannes Seidel               SVPA             BG028             2             3            3            3            8
4          GER                512                   Michael Koch                Segler-V B029             5            5            2            6            12
5          GER     11                    Andreas Voigt                KSW             N019             4            4            5            4            12
6          GER                431                   Ann Seidel               SVPB             NW153 7          6            6            7            19
7          GER                474                   Christoph Schölzel             SSV             MV005             6            DNF            DNS            5            22
8          GER                427                   Uta Greifenhagen             SGSP             BG015             8            7            7            9            22
9          GER                330                   Bettina Dittemer             SCA             B043             10            8            8            10            26
10        GER     12                    Jule Hohlfeld                        SGS             BG015            9            DNF            DNS            8            28