Piggy Wiggy (The Spider Pig) oder die Vorregatta zur EM

Ihr fragt euch sicherlich was ein Spiderschwein mit einer Contenderregatta zu tun hat. Doch alles der Reihe nach.

Nun war es endlich soweit. Die EM stand vor der Tür und ich hatte endlich Urlaub. Sogar schon einen Tag früher als geplant. Was für mich bedeutete, dass ich die Vorregatta mitsegeln konnte. Donnerstag Auto und Boot gepackt und Freitag in der Früh los. Hatte schließlich 800km vor mir. Jaja ich weiß, ihr Kieler und Berliner habt das Doppelte. Nach 12 Stunden fahrt mit Komplikationen (musste noch eine Warntafel für Italien auftreiben, was sich schwieriger als gedacht herausstellte) war ich endlich am Ziel: Punta Ala. Der ältere Platzwart empfing mich freundlich auf Deutsch und zeigte mir alles. Check In, Boot in Strandnähe abgestellt, Zelt aufgebaut und ab ins Campingplatzrestaurant wo auch schon die ersten italienischen Contendersegler waren.

Eine platte Luftmatratze beendete die Nacht abrupt. Ich hatte doch den Stöpsel nach dem Aufpumpen reingesteckt?? Egal! Bootaufbauen war angesagt. Familie Bonezzi, Emilio Betta und einige Andere waren auch schon mit aufbauen beschäftigt. Unser Weltmeister Marcus und Marco Versari kamen auch noch dazu. Während Marcus an seinem neuen Bonezzi noch rumschraubte, konnten 9 ITA´s und ich uns zum Start begeben. Doch zuvor mussten die Boote noch durch den Sandstrand. Was alleine ein Ding der Unmöglichkeit war...

Regatte Numero Uno: Start gut, Wind aus Süd, von Windlöcher bis 4 Bft. alles vorhanden. Luft- und Wassertemperatur einfach traumhaft. Irgendwo im Mittelfeld, mal 5., mal 6.und immer Vito dich vor bzw. dicht hinter mir. Sein Sohn machte es besser und gewann. Fast wäre nichts aufregendes mehr passiert, wäre da nicht das 2.Leefass. Nach dem Vorwinder an  Leetonne 1 vorbei und die  2. Tonne ein Stück weiter in Lee gerundet und Halbwind Richtung Ziel. Doch was war das? Die Wettfahrtleitung stand wild gestikulierend auf dem Zielschiff, der Italiener vor mir drehte ab und hielt auf eine andere Tonne zu. Ich ihm hinter her und ins Ziel. Was war geschehen? Wir hatten die Starttonne mit dem 2.Leefass verwechselt! Der Rest hinter uns bemerkte ihren Fehler nicht.

Regatte No. Due: Jetzt waren wir zu elft. In guter Startposition liegend, drehte sich mein Boot kurz vor dem Start in den Wind ohne Chance, die Karre rechtzeitig über die Linie zu bekommen. Ich also hinter dem Feld her. Vorne das gleich Bild. Andrea vorne weg. Diesmal musste er mit Marco kämpfen, der kurzzeitig die Führung übernahm. Hinten auch das Gleiche. Ein Platz gewonnen, einer verloren. Diesmal alle um das Richtige Leefass.

Regatte No. Dres: Wieder Start vergeigt, wieder hinterher. Vorne? Wie soll es anders sein? RICHTIG! ITA-11 vorne weg. Der will doch nicht etwa Europameister werden??  Ich kämpfe mich wieder heran und  erwische noch ein paar Boote inklusiv Vito der mich wieder abschüttelt. Nach einem Fehltritt neben das Progripp auf dem Raumkurs landete ich das erste Mal im Mittelmeer. Auch Emilio ging baden.

Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen. Rigatoni in Tomaten/Mozarella Soße, Kartoffelstücke mit Kalbfleisch und Dessert. Mittlerweile ist auch Jim Mackonochie mit seiner Frau eingetroffen. Er ist ein älterer Engländer (nein Frank, nicht du),

der schon seit über 40 Jahren Contender segelt. Den Rest des Abends verbrachte ich damit, das Loch in meiner Luftmatratze zu suchen. Was mir auch gelang, nur das Tape half nichts da noch ein weiteres Loch vorhanden war.

Sonntag war der erste Start auf 12 Uhr angesetzt. Davor wurde erst noch „Piggy Wiggy The Spider Pig“ getauft. Marcus sein neues Boot!

Mit Ostwind abgelegt und am Startschiff in der Flaute rumgetrieben. Nachdem der aufkommende Westwind auf Süd gedreht hatte, konnten noch zwei weitere Wettfahrten gestartet werden.

Regatte No. Quattro: Vor dem Start Halse verhauen ca. 30 Sekunden hinter Allen gestartet. Konnte ich Mitte Links gut aufholen da das Feld weiter Links weniger Wind hatte. So kam es, dass sogar Marcus mit „Piggy Wiggy“ mir Raum geben musste. Doch nach seiner Wende ist er in Luv an mir vorbei und ich habe ihn nicht mehr gesehen. So fand ich mich wieder bei denselben Leuten ein. Auf der Kreuz noch Vito eingeholt doch auf den Raumgängen bzw. dem Vorwinder war er wieder weg. Emilio versuchte noch Andrea den 4. Sieg zu entreißen, was ihm nicht gelang. Marcus wurde 2.

Regatte No. Chinque: Mein Start war ausnahmsweise gut, doch die Anderen meinten sie müssten einen Massenfrühstart produzieren. Also Blag Flag. Es traf Marco. Jim gab wegen Materialschadens auf, Marcus lies Andrea den Vortritt und ich konnte Vito wieder nicht halten.

Fazit: Nette Veranstaltung mit netten Leuten. Schöner Campingplatz, schönes Revier, Meer ist um diese Jahreszeit schon warm, Trotz Wind und Wolken kann auch im Shorty gesegelt werden. Einziges Manko: Das Boot durch den Sandstrand zu ziehen ist ein Kraftakt.

Wer nicht zur EM kommt, ist selber schuld, ihr verpasst was!

So, mir wird’s jetzt am Strand zu heiß und geh ins Wasser.

Arrividerci. See you in Kühlungsborn.Patrick GER-526